Bürgerhaus Garching, Bürgerplatz 9, 85748 Garching

Umbau und energetische Sanierung Saal, Foyer, Bühnenhaus (Künstlergarderobe), Clubräume und Lesegarten (Lesesaal der öffentlichen Bibliothek).

Die Stadt Garching ist Eigentümerin und Betreiberin des Bürgerhauses in Garching, erbaut in den 1970er Jahren von Prof. Wilhelm Betsch. Das Bürgerhaus ist ein Veranstaltungs- und Theaterbau (nach DIN 18599-10) und eine Versammlungsstätte nach VStättV. Die Stadt Garching beauftragte die Sanierung des Bürgerhauses, insbesondere unter energetischen Gesichtspunkten und Nachhaltigkeits- Gesichtspunkten. Im Rahmen der energetischen Sanierung wurde auch die Beleuchtung im Veranstaltungssaal und im Foyer erneuert. Ziel der Sanierung war es u.a., den Stromverbrauch der Beleuchtungsanlage um mindestens 50% zu reduzieren, um damit einen dementsprechend reduzierten CO² Ausstoß der Anlage zu erreichen. Werden diese Ziele erreicht, können kommunale Bauherrn und neuerdings auch die Privatwirtschaft eine Förderung der Maßnahme beim BMU (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, und Reaktorsicherheit) beantragen: Im Rahmen der Klimaschutzinitiative 2017 / 18 wurde die staatliche Förderung der Sanierung der Beleuchtungsanlagen beantragt, der Förderbeitrag wurde an die Stadt Garching ausgeschüttet.

Das Dachtragwerk des Bürgersaals ist ein sichtbares Holz-Raumfachtragwerk, das seinem Baumeister Professor Betsch mehrere Innovations- und Designpreise einbrachte. Die markante Architektur dieses Fachwerk sollte mit schlanken Lichtlinien unterstrichen werden. Das Foto zeigt die Bestandssituation mit der Beleuchtung aus dem Jahre 1978.

Die Grafik unten zeigt das geplante Beleuchtungskonzept anhand einer DIALUX-Visualisierung des Saals mit LED-basierten Lichtprofilen. Allein mit diesen schlanken Lichtprofilen werden EN 12464-1-gerechte, d.h. Bildschirmarbeitsplatzgerechte Beleuchtungsverhältnisse erreicht: Es finden auch Prüfungen, Schulungen und Konferenzen im Saal statt. Die Realisierung dieses Konzepts in 2019 ist sowohl für den Theaterbau und Kulturbetrieb als auch aus energetischer Sicht ein voller Erfolg:

CO²-Einsparungen durch diese Maßnahme:
Die tatsächliche Stromverbrauchsreduktion nach der Erstinbetriebnahme im Oktober 2019 beträgt rund 63 %. Der jährliche, durchschnittliche Gesamtstromverbrauch der Altanlage betrug 120.456 kWh/a. Durch die Beleuchtungssanierung wird dieser Gesamtstromverbauch auf einen Jahreswert von 76.033 kWh/a* reduziert.
Die CO²-Einsparungen über die definierte Lebensdauer der Beleuchtungsanlage (es werden 20 Jahre angesetzt) beträgt 897 Tonnen*.

* Quelle: Die mit * gekennzeichneten Werte wurden anhand des vom Projektträger Jülich für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, und Reaktorsicherheit (BMU) herausgegebenen Berechnungstools „Förderung Investiver Klimaschutzmaßnahmen“ ermittelt.

Erreicht wird diese positive Bilanz nicht allein durch den Einsatz wirtschaftlicher, leistungsstarker LED Technik, sondern auch durch eine intelligente digitale Lichtsteuerung. Der Controller steuert neben 512 eDMX Ausgängen noch weitere Schnittstellen, z.B. DALI DT6 und weitere Busprotokolle über ein Power-over-Ethernet (PoE) Network. Unter anderem läßt sich von den insgesamt ca. 440 Metern LED Lichtband im Saal jede einzelne Teilstrecke einzeln ansteuern und dimmen, was erheblich zur Einsparung von Primärenergie beiträgt.

Zum Foyer: Ein großflächiges Oberlichtband verteilte ursprünglich Tageslicht in das Foyer.




 
Architekt: BHIZ Architekten.
www.bhiz-architekten.de

HLS Planung: IB Kinast GmbH.
www.kinastgmbh.de

Leistungen IB Headlight: Elektro- & Lichtplanung incl. Bestandsuntersuchungen, Planung neue Sicherheitsbeleuchtung, neue Bühnen- und Saalbeleuchtung, BMA, RWA, Blitzschutz, Induktive Höranlage, ELA, Medientechnik, 1 Personenaufzug, 2 Rollstuhl-Hebebühnen, 1 Kleingüteraufzug. Alle HOAI- LPH1 – 9.