Bürogebäude MK3 Heimeranstr. 31-33, München

MK3 THERESIENHÖHE, Büro- und Verwaltungsbau, Heimeranstr. 31 – 33, München:
Lichtplanung im gesamten Objekt, Mieterausbauplanung für die Gemeinnützige Wohnstätten- und Siedlungsgesellschaft mbH (GWG),  Siemens Betriebskrankenkasse (SBK), das Französische Generalkonsulat.

Nachträglicher Hallenausbau, Lichtgestaltung bzw. Inszenierung der Eingangshalle mit den fünf Stegen.



Architekt: Kühleis und De La Ossa B17 BDA, Baldestraße 17, 80469 München. www.kuehleis-architekten.de

Der sechsgeschossige Büro- und Verwaltungsbau MK 3 bildet einen eigenständigen Stadtbau-stein auf der Theresienhöhe. Die Grundrisse des 28m tiefen Gebäudes werden im Süden von einem begrünten Hof und im Norden von einer großzügig angelegten Eingangshalle durchstoßen. Durch diese Halle wiederum führen fünf Stege als Verbindungswege zwischen den Büroeinheiten.

Die Stege mit ihren massiv wirkenden Geländern waren bislang aus raumpsychologischer Sicht ein großer Störfaktor in der Halle. Leider wurde beim Bau der Stege aus Kostengründen darauf verzichtet, den Entwurf der Architekten b17 Kühleis und De La Ossa umzusetzen und unterhalb des Handlaufes Glassegmente einzusetzen. Stattdessen wurden Stahl-Lamellen, eisenglimmerfarben lackiert, verwendet. Die Steguntersicht wurde im selben Farbton lackiert und mit herkömmlichen Einbau-Downlights bestückt. Durch diese Ausführungs-„Sünden“ wurde jeder Steg, der ursprünglich durch die großzügig angelegte Halle schweben sollte, zu einem viel zu wuchtig wirkenden Baukörper, der optisch zu viel Raum einnahm und den Besucher der Halle wie ein Damokles-Schwert bedrohte. Je nach Blickwinkel bildeten alle fünf Stege eine massiv wirkende Blickbarriere.

Nach der Fertigstellung des Gebäudes wurden daher im Rahmen der individuellen Mieterausbauplanung auch Konzepte ausgearbeitet, die das Raumklima in der Halle verbessern sollten. Mit der Beleuchtungsplanung für den Mieterausbau war das Büro Headlight Lichtplanung, München, betraut worden. Das Planungsteam von Stefan Maier schlug vor, den ursprünglichen Entwurf der Architekten wieder aufzugreifen und die Stege „schweben“ zu lassen.

Für die Steguntersicht war im Entwurf der Architekten eine Verglasung vorgesehen, diese sollte flächig hinterleuchtet werden.
Die bestehende Verkleidung der Steguntersichten mit den Downlights wurde entfernt, stattdessen wurde eine milchopale, transluzente Spannfolie angebracht. Um der Großzügigkeit der Halle gerecht zu werden, bildet die Spannfolie eine absolut homogene Fläche von dreizehn mal einem Meter, ohne Nähte oder Fugen. Die Spannfolie wird flächig farbdynamisch hinterleuchtet.

Hierzu wurden LED Leuchten mit Powercore-Technologie von Color Kinetics verwendet. Insgesamt wurden 205 Stück dieser Leuchten in Bandanordnung an den Stegunterseiten angebracht. Der leistungsstarke 30,5 cm große RGB-Winzling zeichnet sich durch hohe Wirtschaftlichkeit und einfache Montagebedingungen aus. Durch die Powercore-Technologie wurde nur ein Betriebsgerät je Steg benötigt. Die Leuchten wurden einfach nacheinander durchverkabelt. Über die individuelle Adresse jeder Leuchte können den einzelnen Leuchten Farbwerte zugewiesen werden. Diese individuelle Adressierung macht es möglich, dynamische Effekte zu erzeugen.

Gesteuert werden die Leuchten durch den Light System Manager von Color Kinetics. Der Light System Manager ist eine kombinierte Hard-/Softwarelösung zur Steuerung von anspruchsvollen Lichtinstallationen. Der Light System Manager besteht aus der Light System Engine-Hardware und der Light System Composer-Software, welche das Leuchtenmanagement und die Konzeption bzw. Steuerung von Lichteffekten erleichtern. Darüber hinaus ist die nachträgliche Adressierung, die Leuchtenzuordnung und die Steuerung gesamter Lichtshows möglich. Die Light System Engine ist eine Hardwareeinheit auf Ethernet-Basis, die umfassende Lichtshoweffekte speichert und wiedergibt.

Durch diese intelligente Leuchten- und Steuerungstechnik ließ sich eine subtile Lichtregie realisieren, durch welche definierte Farbstimmungen und Farbverläufe zur Architektur Bezug nehmen. Die räumliche Schichtung der Halle wird eindrucksvoll hervorgehoben. Der Aspekt der Dynamik intensiviert den subjektiven Eindruck, die Stege würden schweben und bringt eine angenehme Lebendigkeit in die Halle.