MARIAHILFPLATZ, UMBAU UND SANIERUNG DES KLOSTERS DER ARMEN SCHULSCHWESTERN VON UNSERER LIEBEN FRAU, MARIAHILFPLATZ 13, 81541 MÜNCHEN

Umbau und Sanierung eines Wohngebäudes (Kloster) mit Refektorium und Kapelle: Neben dem Kloster der Armen Schulschwestern v. U.L. Frau befindet sich die Realschule für Mädchen. Eine ehemalige Hofeinfahrt zwischen Kloster und Realschule wurde zur neuen Pforte umgebaut.

Die neue Pforte wurde durch aufwendige, zum Teil dynamische Lichtanwendungen zu einer repräsentativen
Eingangshalle umgestaltet. Flure, die aus Brandschutzgründen durch eine Brandwand gesperrt werden mußten, erhielten „Kirchenfenster“, Lichtinstallationen mit künstlerisch gefertigtem Glas.

Zur Bauherrnschaft:
Das Kloster am Mariahilfplatz wurde neben dem heutigen Mutterhaus der Kongregation, dem Kloster am Anger in München, von Karolina Gerhardinger (1797 – 1879, Ordensname: Maria Theresia von Jesu) gegründet. Karolina Maria Theresia von Jesu Gerhardinger, oder kurz Mutter Theresia, 1985 in Rom seliggesprochen, begründete die Schwesternschaft der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau im Jahre 1833.

Bei der Sanierung des Klosters wurde der Neuen Pforte besondere Bedeutung zugemessen: Diese sollte einen einladenden, repräsentativen Charakter erhalten, zeitlos und erhaben in der Gestaltung, die Technische Gebäudeausstattung jedoch auf dem modernsten Stand. Die Armen Schulschwestern verstehen sich als eine sehr weltoffene Glaubensgemeinschaft. Offenheit, räumliche Großzügigkeit, Transparenz und Licht sind daher die wesentlichen Gestaltungsmerkmale der Neuen Pforte.

Die Flügeltür zum Mariahilfplatz scheint im Torbogen zu schweben, ebenso das Tor zum Klosterhof: seitlich der Türen angeordnete Glassegmente sowie Oberlichtelemente sorgen für Transparenz und Tageslichteinfall. Das Zusammenspiel des von zwei Seiten der Pforte einfallenden Tageslichts mit mehreren Kunstlichtkomponenten schafft unterschiedliche Szenarien in der Halle.

Lichtplanung Neue Pforte:

Die markantesten Gestaltelemente des Foyers sind sieben Lichtkuppeln, welche die Deckenebene untergliedern. Es handelt sich um kreisrunde Deckenfelder, die den Eindruck vermitteln, sie würden den Raum mit Tageslicht speisen. Tatsächlich sind es jedoch milchopale, von Kunstlicht hinterleuchtete Scheiben. Von Sonnenauf- bis Untergang verändert das Tageslicht nicht nur seine Intensität, sondern auch seine chromatischen Merkmale.

Mittags, bei der höchsten Beleuchtungsstärke, ist das Licht kalt (Farbtemperatur bis zu 6500°Kelvin), morgens und abends sind wir schwaches, aber warmes Tageslicht gewohnt (Farbtemperatur zwischen 2000°K und 3000°K). Das Sonnenlicht in seinem rhythmischen Tagesablauf kann als Zeitgeber des Lebens betrachtet werden, als Ursache unserer „Inneren Uhr“.
Dem Vorbild des natürlichen Lichts folgend, verteilen die Lichtkuppeln „biologisch-dynamisches“ Kunstlicht in die
Eingangshalle: verschiedene, dem Tagesablauf entsprechende Lichtszenen sind durch die Tasten eines Tableaus abrufbar; eine Lichtsteuerung regelt die Lampensysteme mit unterschiedlichen Lichtfarben (Warmweiß bis Daylight), sodaß die unterschiedlichen Beleuchtungsniveaus der Lichtszenen immer auf die Farbtemperatur des Lichts abgestimmt sind.

Architekt: Architekturbüro F.F. und F.C. Haindl, Prinzenstr. 9, 80639 München.